Trinationaler Austausch 2019

05. November 2019 Austausch Polen/Tschechien-Austausch

Am Sonntag, den 22. September 2019, machten sich zwölf Schüler*innen gemeinsam mit Frau Gawlowski und Frau Theisen auf den Weg nach Prag.

Sowohl die Austauschschüler*innen aus Montabaur als auch die polnischen aus Opole wurden am Gymnasium in Kladno herzlich von ihren tschechischen Gastfamilien empfangen. Der diesjährige Austausch beschäftigte sich mit dem Thema „Industrie und Natur“ und begann am Montag mit einem Ausflug nach Prag. Die Gastschüler und -schülerinnen wurden zunächst durch das Schloss geführt. Als besonders interessant galt der Raum im alten Königspalast, aus dem der berühmte Prager Fenstersturz geschah, welcher den dreißigjährigen Krieg auslöste und in welchem unsere junge Gruppe stehen durfte.

Nach der Führung zeigten die tschechischen Jugendlichen ihren Gastgeschwistern verschiedene Monumente und Sehenswürdigkeiten Prags, wie beispielsweise den Wenceslas Square, die Charles Brücke oder die Rathausuhr. Am nächsten Tag fuhren alle gemeinsam nach Nižbor, um sich die Produktion der böhmischen Glasfabrik Rückl anzusehen. Der Experte erzählte stolz über die 116-jährige Geschichte der Fabrik sowie dem einzigartigen Schlangenmuster, auf welches Rückl das Patent besitzt. Die handgefertigten Unikate wirkten danach umso beeindruckender. Rückl war außerdem so freundlich und schenkte allen ein kleines Andenken aus Glas. Die Gruppe blieb für das Mittagessen in Nižbor und traf dort auf den bekannten tschechischen Schauspieler und Comedian namens Tomas Hanak. Ihm gehörte das Restaurant in dem die Schüler*innen eine traditionelle Käsespezialität kosten durften, sowie die östliche Cola „Kofola“.  Nach der Rückreise zum Gymnasium in Kladno durften die Jugendlichen auch diese Stadt erkunden, bevor sie sich an der Schule zu einem gemeinsamen Grillabend wieder versammelten. 

Die Exkursion am Mittwoch deckte den Naturaspekt des Programms: Ein Besuch des Prager Zoos. Für viele Schüler*innen das Highlight der Fahrt, da sie viele Tiere aus nächster Nähe sehen konnten. Vor allem die Lemuren und Fledermäuse, welche sich frei bewegen konnten, hinterließen einen tiefen Eindruck. Hiernach wurde der Gruppe wieder Zeit gegeben durch Prag zu laufen.

Am Donnerstag beschäftigten sich die Jugendlichen mit dem Dorf Lidice, welches 1942 von der SS vernichtet werden sollte. Als ein Dorfbewohner des Mordes an dem SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich verdächtigt wurde, marschierten SS-Truppen trotz mangelnder Beweislage in das Dorf ein und ermordeten zunächst alle Männer, nahmen alle Frauen und Kinder fest und legten Feuer um dieses Dorf “von der Landkarte verschwinden zu lassen”. Die Schüler*innen erhielten eine Führung durch die Gedenkstätte sowie einen Einblick in das dazugehörige Museum. Dass an diesem Ort zuvor ein Dorf mit ca. 500 Einwohnern war, wirkte unvorstellbar. Berührend waren außerdem die Bronzestatuen der 88 Kinder von Lidice, welche alle den Mordakt der SS nicht überlebt haben. Nach dem Ausflug nach Lidice luden die Lehrer und Lehrerinnen alle zu Kaffee und Kuchen ein und ließen so den Tag sanft ausklingen.

Als sich dann alle Lehrer- und Schüler*innen am Freitagmorgen an der Schule trafen, hieß es Abschied nehmen. Sie hatten wundervolle Erinnerungen geschaffen und Freundschaften mit Menschen geknüpft, die sie ohne diesen Austausch gar nicht erst kennengelernt hätten. Denn außer mit der deutschen Bahn gab es keine Probleme auf ihrer Reise, ganz im Gegenteil! Sie hatten Spaß an Kultur und Geschichte, dem Essen und den Sprachen, und besonders den Menschen. Es ist äußerst empfehlenswert, an diesem trinationalen Austausch teilzunehmen, denn es ist definitiv eine Erfahrung, die man nicht vergessen möchte. Auch nächstes Jahr findet der Austausch wieder statt, habt also keine Scheu und bewerbt Euch!

Laura Rreci, MSS13

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