SoR Workshop

28. August 2017 Schule ohne Rassismus
"Was ist Rassismus?" - Grundlagenworkshop zum Schuljahresstart

Iniziiert und durchgeführt von der Abiturientin und ehemaligen SoR-Mitarbeiterin Dorothea Zimmer trafen sich 15 Mitglieder der Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage AG am vergangenen Donnerstag (24. August 2017) zu einem abendlichen Workshop.

Gemeinsam erarbeiteten sie eine Definition von Rassismus und untersuchten, wo wir in unserer Alltagssprache (direkte und indirekte) rassistische Ausdrücke verwenden. Vor allem die Einteilung der Menschen in Gruppen, das „wir“ und „die Anderen“ – wobei wir die Mächtigen sind und entscheiden, welche Eigenschaft der Anderen wir zur Ab- und Ausgrenzung nutzen, stand im Mittelpunkt. Im zweiten Abschnitt des Workshops erleichterte Dorothea uns die Auseinandersetzung mithilfe diverser mitgebrachter Medien. Auf Grundlage eines kritischen Nachrichtenberichts über einen „Tim und Struppi“-Band, der wegen seiner rassistischen Handlung verboten wurde, diskutierten wir, wie mit rassistischen Werken aus der Vergangenheit umgegangen werden sollte. Die SoR-Mitglieder kamen zu dem Ergebnis, dass eine stetige Auseinandersetzung und Aufklärung von Kindern und Jugendlichen einem Verbot und Verschweigen unbedingt vorzuziehen ist. Ein Audiomitschnitt aus Noah Sows Buch „Deutschland Schwarz Weiß. Der alltägliche Rassismus“ verdeutlichte, dass Rassismus kein Problem vergangener Tage oder anderer Länder ist, sondern auch in der BRD institutionell verankert ist und aufgearbeitet werden muss. Besonders betroffen waren wir von den vielfältigen Auszügen aus zumeist aktuellen Werbekampagnen namhafter Marken, die als hochgradig rassistisch einzustufen sind. Eine Recherche im Netz ergab, dass es aktuell einen Marketingtrend gibt, der durch rassistische und sexistische Werbetexte die Bekanntheit der Produkte steigern solle. So bezeichnet ein Smoothie-Hersteller das neue Getränk mit Chia-Samen als „Quotenschwarzen“. Eine bekannte Deo-Marke erzählt von der erneuten Zivilisierung eines Schwarzen Mannes. Und ein großer Produzent von Süßigkeiten lobt, dass Deutschland „Weiß wähle“. Ein einfaches Ignorieren genügt den SoR-SchülerInnen auch hier nicht. Sie positionierten sich deutlich und wollen im Bekanntenkreis auf den Rassismus in der Werbung aufmerksam machen und zur Kaufverweigerung anregen.

Der Referentin Dorothea Zimmer ist es in ihrem Workshop gelungen, für den Rassismus in unserem Alltag zu sensibilisieren und Lust auf die Arbeit in der SoR-AG zu machen, um aufzuklären und dem aktiv entgegen zu wirken. Ihr gilt unser herzlichster Dank für die spannende und lehrreiche Auseinandersetzung mit dem Thema.

Nach intensiv durchdachten und diskutierten 90 Minuten stärkten wir uns mit Pizza und lernten die zahlreichen neuen Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft besser kennen. 

In zwei Wochen (07. und 08. September 2017) bilden sich die SoR-Mitglieder erneut weiter, wenn es heißt „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen“.

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