Planspiel POL&IS – Politik leben

27. August 2018 Sozialkunde

An den Tagen vom Dienstag, den 14. August, bis Donnerstag, den 16. August, erhielten die Schüler des Sozialkundeleistungskurs 12 L1 und einige weitere MSS-Schüler die Möglichkeit, an einem besonderen Projekt teilzunehmen, welches ihnen Themen wie Politik, Wirtschaft, Welthandel und Internationale Sicherheit näher bringen sollte: Das Planspiel POL&IS. 

„Worum geht es denn da?“ Diese häufig gestellte Frage wurde für die Teilnehmer spätestens an der Einführungsveranstaltung am Montag, den 13. August, geklärt. Das Planspiel, das von der Bundeswehr angeboten wird, stellt eine Simulation dar, bei dem die Teilnehmer in die Rollen wichtiger Politiker verschiedener Länder, wie zum Beispiel in die des amerikanischen Regierungschefs schlüpfen können. Zusätzlich wurden noch die Rollen des UN-Generalsekretärs, der Weltbank, der NGO’s und der Weltpresse durch demokratische Wahlen am Montag besetzt. Bereits hier zeigte sich, dass die rhetorischen Fähigkeiten in den kommenden Tagen noch sehr entscheidend werden würden, denn die Kandidaten dieser wichtigen Positionen mussten sich natürlich erst einmal in einer kurzen Rede präsentieren. Am Dienstagmorgen ging es dann nach einer kurzen Einarbeitungszeit richtig los. Welche Verträge soll man schließen? Mit wem soll man einen Handel eingehen? Und müssen vielleicht irgendwelche zusätzlichen Räte einberufen werden? Diese Fragen mussten sich die Repräsentanten der verschiedenen Regionen (Europa, Nordamerika, Russland, Afrika, Arabien und China) stellen. Während der Verhandlungen versammelten sich jeweils alle Regierungschefs, Staatsminister und Wirtschaftsminister in den verschiedenen Räumen. Schnell wurde deshalb klar, dass Absprachen zwischen den Repräsentanten einer Region notwendig waren. Am Ende eines POL&IS Jahrs fand dann schließlich immer eine UN-Vollversammlung statt, bei der die Redner nach ihrer Präsentation mit kritischen Fragen konfrontiert wurden. Im Anschluss wurden in den POL&IS-Tagesthemen, die neuen Aufgaben und Konflikt aufgezeigt, die es im kommenden POL&IS-Jahr neben den ständigen Herausforderungen (wie die Überschreitung der Umweltgrenzwerte und den Mangel an Agrar- und Industriegütern zu verhindern) zu bewältigen galt.  Diese aktuellen Probleme besaßen stets einen starken Realitätsbezug, wie beispielsweise die Flüchtlingskrise in Europa oder die Kindersoldaten in Afrika. In den drei Tagen wurde den Teilnehmern die Komplexität der internationalen Beziehungen bewusst und wie entscheidend Kooperation, Zusammenarbeit und Ursachenbekämpfung in internationalen Problemen ist. Allerdings war auch erkennbar, wie schnell Konflikte eskalieren können und so wurden beispielsweise Atomwaffen von Europa und Russland an die Grenze von Arabien gestellt. Nach dem 3. POL&IS-Jahr endete das Planspiel. Zuvor wurde noch ein UN-Klimagipfel abgehalten und dann wurde die letzte UN-Generalversammlung dazu genutzt, in einer letzten Rede, die Errungenschaften der eigenen Amtszeit darzulegen. Jedoch wurde diese auch von einigen aufgebrachten Bürgern (an dieser Stelle ein Dankeschön für alle beteiligten Mitschüler) gestört, welche gegen Nordamerika und Russland protestieren wollten, da auf Schlagzeilen der Weltpresse wie „Mord durch Mord vergelten“ und „Keine Entschädigung für grundlos inhaftierte Homosexuelle?“ keine Reaktion seitens der Regierungschefs folgte. Sicherlich ist – so wie auch in der Realität- nicht alles so gelaufen, wie geplant, allerdings konnten auch viele Erfolge verzeichnet und Krisen gelöst werden. Das Fazit der teilnehmenden Schüler war eindeutig: POL&IS war eine interessante Erfahrung, bei der jeder ein Stück Verantwortung übernehmen musste. Man hat erkannt, wie wichtig Kommunikationsfähigkeit und Kooperation in der Politik ist. Ein besonderer Dank gilt auch den Jugendoffizieren Daniel Beck und Olly, die das Ganze geleitet haben und für alle Fragen bereitstanden. Durch ihre eigenen Erzählungen wurde das Planspiel besonders lebendig.

Bericht: Michelle Kolligs für den Fachbereich Sozialkunde

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