LAG 2016: Les Miserables

07. Juni 2016 Laienspiel AG

Frankreich in der Zeit von Napoleon bis zum Bürgerkönig Louis Philippe. Im Mittelpunkt steht der ehemalige Bagno-Sträfling Jean Valjean. Nach 19 Jahren Haft, die er für den Diebstahl eines Stücks Brot durch Einbruch (vol par effraction) sowie für mehrere Fluchtversuche erhalten hat, ist er ein von der Gesellschaft gebrandmarkter und innerlich verhärteter Mensch. Durch seine Begegnung mit dem Bischof von Digne, M. Myriel, einem sehr gutherzigen Seelsorger, der ihn Güte erfahren lässt, bekehrt er sich – nach einem kurzzeitigen und rasch bereuten weiteren Delikt – und wird zu einem moralisch guten Menschen. Unter dem Namen M. Madeleine erarbeitet sich Valjean Bildung, Reichtum und Ansehen, er wird sogar Bürgermeister und Fabrikant in Montreuil.

Dort trifft er auch Fantine, eine verarmte junge Frau, die von einem Studenten mit ihrer Tochter Cosette sitzengelassen worden ist. Um nicht der Sittenlosigkeit angeklagt zu werden, hat sie diese dem habgierigen Gastwirt Thénardier zur Pflege gegeben und arbeitet in Montreuil-sur-Mer hart, um dessen immer höhere Geldforderungen erfüllen zu können. „Madeleine“ wird auf Fantine – nachdem sie an Lungenentzündung erkrankt ist – aufmerksam, bezahlt ihre Schulden und will Cosette ihrer todkranken Mutter zurückbringen.

Doch als ein Unschuldiger angeklagt wird, der untergetauchte ehemalige Häftling Valjean zu sein, gibt er sich zu erkennen und verliert alles, was er aufgebaut hat. Fantine stirbt an einem Schock, als Valjean an ihrem Krankenbett verhaftet wird. Aus der erneuten Haft kann Valjean fliehen, sein Lebensinhalt ist nun seine Vaterliebe zu Cosette, die er aus Thénardiers Klauen befreit. Lange Zeit leben die beiden, vollkommen glücklich, versteckt in Paris. Jean Valjean hat sein Vermögen retten können und wird unter dem angenommenen Namen Fauchelevent zu einem bekannten Wohltäter.

Ihr Idyll wird bedroht, als sich Cosette in den jungen Studenten Marius verliebt. Zudem wird ihr Ziehvater, was Cosette nicht ahnt, bereits seit Jahren von Inspektor Javert verfolgt, einem unerbittlichen, hartherzigen Verfechter des Rechts. Als Valjean diese Liebe bemerkt, sieht er das einzige, was er in seinem Altruismus für sich reklamiert, bedroht und will mit Cosette nach England fliehen. Marius, der dann keinen Grund mehr zum Weiterleben sieht, nimmt zusammen mit seinen Freunden am Pariser Juniaufstand von 1832 teil und kämpft auf den Barrikaden, in der Hoffnung, dort den Tod zu finden. Valjean erfährt dies und rettet aus Liebe zu Cosette ihren Geliebten – ohne dass Marius es weiß. Javert, dem er ebenfalls in den Kämpfen das Leben gerettet hat, ist in seinem Glauben an die Gerechtigkeit des Rechts erschüttert, lässt Valjean, als dieser sich ihm stellen muss, laufen und begeht Selbstmord.

Nach der Hochzeit von Cosette und Marius offenbart Jean Valjean seinem Schwiegersohn Marius seine wahre Identität als ehemaliger Häftling, woraufhin Marius versucht, ihn von Cosette fernzuhalten, was den ohnehin schon sehr alten Mann vor Verzweiflung krank werden lässt. Als Marius – ironischerweise durch einen Versuch Thénardiers, Valjean zu verleumden – erfährt, was für ein Mensch Valjean wirklich ist, möchte er ihn um Verzeihung bitten. Marius und Cosette kommen beinahe zu spät: sie treffen Valjean auf dem Sterbebett an.

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