Am Donnerstag, dem 6. April 2017 fand in der gut besetzten Aula des Mons-Tabor Gymnasiums das Jugendforum Politik statt. Das Jufo ist ein Debattenformat im „amerikanischen Stil“, was bedeutet das politischen Bildung und Entertainment etwa durch Showelemente wie Videos, Musikjingles und Designs verknüpft werden. Eingeladen waren die Schüler des MTG sowie weitere Interessierte.
An der Diskussion, die sich um die vorher von der SV ausgesuchten Themen Europa und die Legalisierung von Cannabis drehte nahmen Vertreter der Jugendorganisationen der politischen Parteien CDU (Junge Union), SPD (Jusos), FDP (Junge Liberale), Bündnis 90/Die Grünen (Grüne Jugend), Die Linke (Linksjugend solid‘) und AfD (Junge Alternative) teil.
Als erstes ging es um das Thema Europa nach dem Brexit bzw. um die Zukunft der EU. Hier lag der Fokus der Diskutanten jedoch hauptsächlich beim Thema Migration und Flüchtlinge, so zitierte der Vertreter der JA gleich zu Beginn eine Umfrage die belegen sollte, dass das Thema Migration ein Hauptgrund für viele Briten gewesen sei, den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU zu befürworten. Daraus zog er die Schlussfolgerung, dass Bundeskanzlerin Merkel die Schuld am nun folgenden Brexit trägt. Diese Aussage wiesen insbesondere die Vertreter der JU und der Jusos zurück, da sie unsachlich sei und den Tatsachen und Wahlkampfthemen während der Brexit-Kampagne nicht entspreche. Die Debatte blieb hitzig und behielt den Fokus auf die europäische Flüchtlingspolitik, bei der sich der JA-Vertreter durch kontroverse und teilweise aggressive Aussagen besonders hervortat. Gegen Ende dieses Themenblocks wurde die Diskussion mit einer positiven Sicht auf die EU abgerundet. Insbesondere die Vertreter von JU und Jusos wiesen auf die vielen Vorteile der Europäischen Union, wie zum Beispiel das Schengener Abkommen oder die Unterstützung der wirtschaftlich schwächeren Mitgliedsstaaten der EU hin.
Nach einer kurzen Pause folgte der zweite Themenblock, bei dem es um das Thema Cannabislegalisierung ging. Hier wurden die Positionen der Parteienvertreter sehr schnell klar, da alle bis auf die Vertreterin der JU sich für die Legalisierung von Cannabis aussprachen. So verglich etwa die Vertreterin der Grünen Jugend die Wirkung von Cannabis mit Handykonsum, da sie der Ansicht war, dass beides lediglich bewusstseinsverändernd sei. Dem widersprach die Vertreterin der JU energisch, da Cannabis nachweißlich gravierende Folgen auf die Psyche hat und im Besonderen bei jüngeren Konsumenten zu einer Verminderung der geistigen Entwicklungsfähigkeit führt. Der Vertreter der Jusos hob hingegen hervor, dass man in der Gesellschaft einen anderen Umgang mit Drogenabhängigen brauche: man müsse Drogenabhängigen erleichtern zu ihrer Sucht zu stehen, indem man Drogen und somit auch Cannabis nicht länger stigmatisiere.
Am Ende der zweistündigen Diskussion gab es die Gelegenheit Fragen an die Parteienvertreter zu stellen, wovon auch zahlreiche Zuschauer Gebrauch machten. Dem Vertreter der JA wurden mit Abstand die meisten Fragen gestellt, jedoch wurde er ermahnt, bei der Beantwortung seiner Fragen auf seine Wortwahl zu achten. Ansonsten verlief die Fragerunde ruhig.
Kurz vor dem Ende der Veranstaltung konnten die Zuschauer per Onlineumfrage darüber abstimmen, welcher Jungpolitiker sie am meisten überzeugte und ob es für sie vorstellbar wäre, sich in einer politischen Jugendorganisation zu engagieren. Bei dieser Abstimmung war der Vertreter der Jusos der klare Sieger, gefolgt vom Vertreter der Julis und der Vertreterin der Grünen Jugend.
Abschließend lässt sich sagen, dass alle Zuschauer einer kontroversen und interessanten Veranstaltung beiwohnten, die das politische Interesse jedes einzelnen gestärkt haben dürfte.
(David Wick)
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