- oder: Was haben wir heute noch mit AIDS zu tun?
Am letzten Freitag begann im Rahmen der Buchwoche ein Theaterstück an unserer Schule mit diesen Fragen, die scheinbar nichts miteinander zu tun zu haben scheinen; und doch ergeben sie miteinander Sinn, denn in dem Zwei-Personen-Stück, das uns die beiden Schauspieler Niklas Brumbach und Boris Weber (Freie Bühne Neuwied) vorführten, wurde in Kopfkino-Manier der Ablauf einer möglichen Ansteckung mit AIDS und deren Folgen im Alltag durchgespielt. Das Setting bildete hierbei die Annahme, dass die beiden Protagonisten eine Komödie über die Krankheit schreiben wollen und sich in gegenseitigen mündlichen Darstellungen möglicher Handlungsverläufe in Tragödien verlieren, die deutlich machen sollen, dass die unheilbare Immunschwäche AIDS nichts von ihrem Schrecken eingebüßt hat. Die Krankheit, die einst in den 80-er Jahren des 20. Jahrhunderts für wahre Weltuntergangsszenarien und Hysterien sorgte, scheint uns heute so fern zu sein wie die Frage nach der Tigerexistenz an einem der größten Flüsse Afrikas. Dies – und darauf wollten die beiden Theaterleute auch in der anschließenden Besprechung mit den Schülerinnen und Schülern hinaus – könnte sich auch in der heutigen Welt als Trugschluss und Irrglaube erweisen. Tatsächlich steigt die AIDS – Rate in einigen Teilen der Welt wieder an. Dies war Grund genug für die Aufführung dieses fesselnden Theaterstücks, dem die Schülerinnen und Schüler vor allem dann sehr aufmerksam, ja gebannt, zusahen, wenn es um die atmosphärisch sehr dicht gespielten Szenen des Bekenntnisses ging, AIDS-positiv zu sein.
29.10.2018, Marcel Moning
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