Unsere Klasse (8b) hat im Erdkunde-Unterricht mit Frau Allgaier verschiedene Experimente zur Mäanderbildung und zur Entstehung von Talformen durchgeführt.
Weil der Nachmittag mit den Versuchen viel Spaß gemacht hat und wir dabei auch viel lernen konnten, möchten wir unsere Experimente und Ergebnisse mit euch teilen.
Im Unterricht hatten wir bereits die Mäander kennengelernt. Mäander sind Flussschlingen, wie man sie zum Beispiel von der Mosel kennt. Dieser Fluss schlängelt sich ja richtig durch das Tal.
Um zu verstehen, wie ein solcher Fluss überhaupt ins „Schlingern“ kommt und sich diese Flussschlingen bilden, haben wir zuerst das Fließverhalten von Wasser auf verschiedenen Untergründen untersucht. Wir haben hierzu zwei Glasplatten (mit einer rauen und einer glatten Seite) aufgestellt und mit Pipetten das zuvor eingefärbte Wasser auf die schräg liegenden Platten gegeben. Diesen Vorgang haben wir mit verschiedenen Neigungswinkeln und Wassermengen wiederholt. Dabei haben wir beobachtet, dass auf der glatten Platte das Wasser schneller floss und es gerade runter strömte. Anders war es bei der glatten Platte: Hier bewegte sich das Wasser auf der rauen Oberfläche in einem schmalen, kurvigen Lauf langsam fort. Und das auch bei einer großen Neigung der Platte! Aufgrund der rauen Oberfläche kann das Wasser nicht in einem geraden Strahl nach unten fließen, sondern muss deshalb Kurven formen und diese Hindernisse (die raue Oberfläche) umfließen. So beginnt auch ein echter Fluss zu „schlingern“.
Ein Mäander bildet sich aber erst richtig heraus, wenn auch Erosions- (das ist die Abtragung von Boden und Gesteinsmaterial) und Sedimentations-Prozesse (die Ablagerung von feinem Gesteinsmaterial) stattfinden. Um diese Vorgänge sichtbar zu machen, haben wir ein weiteres Experiment durchgeführt. Wir haben hierfür einen Versuchsvorbereitungstisch aus der Chemie mit Folie ausgekleidet und ihn mit Sand gefüllt. Mit dem Finger haben wir dann ein Flussbett nachgeformt, damit das Wasser in unserem Experiment nicht irgendwo versickert, sondern gleich den richtigen Weg findet durchs Flussbett. Anschließend haben wir den Tisch mithilfe von Holzkeilen aufgebockt (damit die ausreichende Neigung entsteht) und dann noch alles etwas lebendiger dekoriert (einzelne Blätter wurden z.B. zu Bäumen in unserer Flusslandschaft) und schon ging es los: Das Wasser, welches wir zuvor in eine Gießkanne gefüllt hatten, floss nun wie ein Fluss durch das Flussbett. Wir konnten beobachten, wie das Wasser aufgrund seiner Fließgeschwindigkeit an den Außenseiten der Mäander (am sogenannten „Prallhang“) Sand abgetragen hat und wie dieser dann weiter transportiert wurde. An den Innenseiten der Flussschlingen („Gleithang“) wurden die Sandkörner dann wieder abgelagert. Am Ende haben wir noch einen ganz extrem ausgeprägten Mäander geformt, den wir dann mithilfe von ganz viel Wasser zum Altarm „umgewandelt“ haben.
Außerdem haben wir den Sand am Beachvolleyball-Feld auch dazu genutzt, um herauszufinden, wie sich V- und U-Täler bilden. Hierfür haben wir Sand zu zwei Haufen zusammengeschoben. Danach haben wir ein Flussbett mit dem Finger leicht vorgezeichnet. Anschließend haben wir Wasser mithilfe einer Gießkanne auf den Sand fließen lassen. Wir haben verschiedene Möglichkeiten ausprobiert und sind zu folgendem Ergebnis gekommen: Hat man viel Wasser schnell darauf gegossen, formte sich ein Kerbtal (auch V-Tal genannt). Der Sand wurde nach unten weggespült, sodass eine tiefe Schlucht entstand. Hat man weniger Wasser mit geringerer Geschwindigkeit darauf gegossen, formte sich ein Muldental (auch U-Tal genannt). Wir haben mit unserem Experiment also festgestellt, dass die Fließgeschwindigkeit und die Wassermenge für die Bildung der Talformen ausschlaggebend sind.
Für unsere Experimente brauchten wir eine Menge Material. Unsere Hausmeister Herr Göbel und Herr Bach hatten sich spontan viel Zeit genommen, um mit uns alles Nötige zusammenzustellen. Aber auch Frau Günster und Herr Teichert haben uns mit Material aus der Biologie und der Chemie unterstützt. Vielen Dank für die Hilfe!
Von der Klasse 8b mit Frau Allgaier
Von-Bodelschwingh-Straße 35, 56410 Montabaur
Telefon: +49 2602 15800, Fax: +49 2602 158010
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