Ein besonderes Erlebnis hatten kurz vor Beginn der Sommerferien die Schülerinnen und Schüler des Grundkurses Geschichte 11GG3 am Mons-Tabor-Gymnasium Montabaur.
Als Anerkennung für das von Kurslehrer Dr. Markus Müller initiierte Gedenkprojekt zum NS-Opfer Franz Kleck aus Merkelbach lud sie Klecks Großneffe, der Generalvikar und Dompropst Monsignore Guido Assmann, zu einer kurzweiligen Führung durch den Kölner Dom am 20. Juli 2022 ein. Zu den eindrucksvollsten Besichtigungsobjekten gehörte die selten gezeigte Bauzeichnung für das Gotteshaus von ca. 1280 sowie der goldene Schrein mit den Reliquien der Heiligen Drei Könige, den die Jugendlichen aus nächster Nähe bestaunen konnten. Der größte Teil des Kurses wagte auch den anstrengenden Aufstieg auf die Plattform des Südturms über die 533 Treppenstufen. Monsignore Assmann bedankte sich abschließend nochmals ausdrücklich für die Forschungen und das Unterrichtsprojekt zu seinem Großonkel, die ihn sehr beeindruckt hätten.
Der Exkursion vorangegangen war am 25. Juni 2022 die feierliche Anbringung der von Karl Bauer und Nils Krause entworfenen Gedenkplakette am Geburts- und Wohnhaus des katholischen Bezirksjungscharführers Franz Kleck (1908-1945) in Merkelbach im Beisein zahlreicher Familienangehöriger und interessierter Bürger. Alle Beteiligten würdigten die Besonderheit des Projekts, an dessen Ende eine der individuellsten Erinnerungsformen steht, die es im Westerwaldkreis gibt. Zudem widmet sich die außergewöhnliche Gedenktafel einer bislang nicht beachteten Opferkategorie von NS-Verfolgungen.
Auch in Franz Klecks Heimatbistum Limburg, für das er als Bezirksleiter des Katholischen Jungmännervereins couragiert tätig gewesen war, fand die Rehabilitierung des 1937-1941 und 1942-1945 in Zuchthäusern und Konzentrationslagern inhaftierten Jugendfunktionärs große Beachtung. So bedankte sich der Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing in einem Schreiben an Lehrer und Jugendliche persönlich: „Das ist wahrlich keine kleine Leistung, die da erbracht wurde. Sie und Ihr haltet damit die Erinnerung wach an einen Menschen, der wegen seiner Überzeugung und seines Einsatzes gegen das menschenverachtende Regime der Nationalsozialisten ermordet wurde.“
Hier gibt es noch mehr Bilder von der Exkursion.
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