Fachbereich Geschichte

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Leistungskurs Geschichte zu Gast in der Tschechischen Botschaft Berlin

  • 13 April 2023 |

2 Empfang in der Tschechischen Botschaft outputZu einer außergewöhnlichen Fahrt fanden sich fünf von acht ehemaligen Mitgliedern des Leistungskurses Geschichte kürzlich zusammen, der 2022 am Mons-Tabor-Gymnasium Montabaur sein Abitur abgelegt hatte.

1 Eingang der Tschechischen Botschaft outputIn einem viel beachteten und von der Westerwälder Zeitung über Wochen begleiteten Projekt hatten die damaligen Abiturienten unter Anleitung ihres Kurslehrers Dr. Markus Müller Biografien bislang „vergessener“ Verfolgter des nationalsozialistischen Terrorregimes aufgearbeitet und zuletzt auch im Jahrbuch des Westerwaldkreises veröffentlicht. Das Schwerpunktthema „Wäller Verfolgung – Wäller Zuflucht“ stieß auf so große Resonanz, dass die „Wäller Heimat“ innerhalb kürzester Zeit ausverkauft war.

Ein besonders hartes Schicksal unter den zahlreichen bislang unbeachteten Opfern der NS-Diktatur hatte der Tscheche Josef Danda aus Prag (1913-1966) zu tragen, auf dessen Spuren sich die „Nachwuchshistoriker“ unter anderem begeben hatten. Danda, der im Reichsautobahnlager Elgendorf bei Montabaur Zwangsarbeit leisten musste, wurde wegen angeblicher „passiver Resistenz und Arbeitsverweigerung“ von der Gestapo in Schutzhaft genommen. In einer unglaublichen Odyssee verschleppte man ihn zwischen 1939 und 1943 nacheinander in die Konzentrationslager Sachsenhausen, Neuengamme, Dachau, Buchenwald, Natzweiler und erneut Dachau. Er überlebte vermutlich nur, weil er es verstand, sich als Facharbeiter für unterschiedliche Berufe auszugeben, die für die SS-Wirtschaft wichtig erschienen. Danda starb 1966 in seiner Heimatstadt Prag, ohne dass sein Schicksal je Beachtung gefunden hatte.5 Brandenburger Tor output

3 Im Adlon outputDer Botschafter der Tschechischen Republik Tomáš Kafka hatte schon im Januar 2022 in einem Dankesschreiben den Schülerinnen und Schülern sowie ihrem Lehrer gegenüber für das ehrenamtliche Wirken neben dem Unterricht Respekt gezollt. Seiner Einladung in die tschechische Botschaft nach Berlin konnte der Leistungskurs in der Prüfungsphase und dem beginnenden Studium leider nicht nachkommen. Gut ein Jahr nach Projekt und Abitur entschieden sich die Ehemaligen, aus ihren verschiedenen Studienorten anreisend, dazu, mit ihrem früheren Kurslehrer die Fahrt nach Berlin anzutreten, um den Besuch in der Gesandtschaft nachzuholen. Kultur- und Presseattaché Lydie Holinková empfing die Gruppe aus dem Westerwald, um sie zunächst durch das 1978 fertiggestellte Botschaftsgebäude zu führen, das den „Charme“ des Brutalismus-Baustils bewusst bewahrt hat und den Spitznamen „Raumschiff Enterprise“ trägt. Im anschließenden Gespräch, bei dem auch die Veröffentlichung und einige Quellen über Josef Danda übergeben wurden, hob die tschechische Seite den für ein Schulprojekt ungewöhnlichen Tiefgang der Nachforschungen hervor, zumal schließlich nicht nur deutsche Quellen, sondern auch Dokumente des Archivs der Hauptstadt Prag Berücksichtigung gefunden hatten. In einer offiziellen Verlautbarung bedankte sich die Tschechische Botschaft Berlin für den Besuch der Gruppe aus Montabaur und deren Engagement.

4 Sigthseeing macht hungrig outputDie Berlin-Fahrt bot den ehemaligen Abiturienten noch weitere neue Eindrücke. 6 Reichstagskuppel outputKurslehrer Müller lud seine Ehemaligen zu Kaffee und Kuchen ins renommierte Hotel „Adlon“ am Brandenburger Tor ein, wo die Westerwälder zudem eine interessante Hausführung – inklusive der Präsidentensuite – erhielten. Ein Abstecher ins nahe Potsdam mit Schloss Sanssouci, dem Luisenplatz und der im Wiederaufbau befindlichen Garnisonskirche ließ Inhalte des Geschichtsunterrichts wieder lebendig werden. Schließlich standen auch diverse Ziele vor allem „Unter den Linden“ und am „Ku’damm“ auf dem Programm. Im Deutschen Bundestag wurden nicht nur der Plenarsaal und die Kuppel, sondern auch sonst eher wenig zugängliche Bereiche des Reichstagsgebäudes unter historischen Gesichtspunkten besichtigt. „Gerne wären wir noch länger in der Bundeshauptstadt geblieben“, lautete die übereinstimmende Meinung der Reiseteilnehmer beim Abschied nach einer rundum gelungenen Fahrt. 

Link zur Meldung der Tschechischen Botschaft Berlin auf Twitter: 
https://twitter.com/czechembassybe1/status/1643936301593370625

Letzte Änderung am Donnerstag, 13 April 2023 12:17
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