Am 14. Oktober 2022 stellten die Kreisbeigeordnete Gabriele Wieland in Vertretung von Landrat Schwickert und Dr. Markus Müller als Mitglied des Redaktionsausschusses das neue Jahrbuch des Westerwaldkreises „Wäller Heimat“ in der Zisterzienserabtei Marienstatt der Öffentlichkeit vor.
Mit dabei waren auch die inzwischen ehemaligen Kursmitglieder des Leistungskurses Geschichte, der im Frühjahr 2022 erfolgreich das Abitur abgeschlossen hat.
Die vor Ort durch mehrere Redner gewürdigte Forschertätigkeit von Anneli Dillmann, Anton Ebbinghaus, Julian Hannappel, Jan Hübinger, Marius Lange, Felipe Rohde und Charlotte Schleppegrell während der Jahrgangsstufe 13 und über ihre Schulzeit hinaus wurde von den Anwesenden mit großem Applaus bedacht. Ihre wissenschaftlich recherchierten und nun publizierten Beiträge beschäftigen sich mit folgenden Themen:
- Der im Reichsautobahnlager Elgendorf eingesetzte tschechische Zwangsarbeiter Josef Danda musste unglaubliche fünf Konzentrationslager sechsmal durchlaufen.
- Karl Bruno Meisel aus Höhr wurde von den Emslandlagern („Moorsoldat“) weiterdeportiert, um als Häftling die großen Konzentrationslager Sachsenhausen und Buchenwald selbst mitaufzubauen.
- Wilhelm Kornab aus Lochum/Rothenbach wurde wegen einer unbedachten Äußerung auf einer Tanzveranstaltung verfolgt, freigesprochen und dennoch ins Konzentrationslager Dachau verschleppt.
- Die bereits existierende Gedenkarbeit für NS-Verfolgte im Westerwaldkreis wird einer kritischen Gesamtbetrachtung unterzogen.
Der Einleitungsbeitrag zum Schwerpunktthema von Dr. Markus Müller bietet daneben zum ersten Mal eine Gesamtdarstellung zu allen Opfergruppen des menschenverachtenden NS-Systems in sämtlichen 192 Ortsgemeinden der ehemaligen Kreise Ober- und Unterwesterwald mit einer Fülle erschreckender Beispielfälle.
Die Ehemaligen freuen sich zudem sehr über eine Einladung der tschechischen Botschaft in Berlin, die sie mir ihrem Kurslehrer noch wahrnehmen möchten.